Sein Name: Marcel Schmelzer, Kapitän von Borussia Dortmund. Nach verletzungsbedingter Pause kehrte er beim Topspiel der Fußball-Bundesliga bei Bayern München zurück in die Mannschaft, aber das schmerzhafte Ergebnis (1:4) konnte auch er nicht verhindern. Als Gegenspieler des Münchners Arjen Robben befand er sich aber im Zentrum des bajuwarischen Wirbels - und machte keine gute Figur. Das lag aber nicht nur an ihm und der Klasse des Holländers. "Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt", sagte Schmelzer nach der Partie, "nach zehn Minuten 0:2 zurückzuliegen, macht es nicht einfacher in München. Das ist einfach Kacke gelaufen." Das war eine recht treffende Beschreibung auch für den Verlauf seines Abends.
Denn Robben spielte im Duett mit seinem Hintermann Philipp Lahm furios auf und hatte offenbar große Lust, sein gesamtes Repertoire zu präsentieren. Ein Beinschuss hier, ein Dribbling dort - und immer wieder die bekannten, aber schwer zu verteidigenden Robben: von rechts nach innen ziehen, draufschießen. So machte er an Sokratis und Schmelzer vorbei das vorentscheidende 3:1. Die BVB-Abwehr um den Linksverteidiger und Kapitän war ihm hilflos ausgeliefert.
"Philipp und Arjen sind jahrelang eingespielt. Man sieht, dass sie genau wissen, was der andere macht", sagt Schmelzer und klagt mit einigem Recht, dass ihm die Unterstützung gefehlt habe: "Alleine ist es nicht möglich, das zu verteidigen. Zu zweit ist es schon schwer gegen beide, weil sie es clever machen."
Schmelzer weiß, wovon er spricht. In den großen Jahren, als der BVB Erfolg an Erfolg reihte gegen die Bayern, da gehörte zu den Sieg bringenden Faktoren, dass Schmelzer gemeinsam mit dem nimmermüden Kevin Großkreutz die Wege des Robben zustellte. Dieses Mal wurde Schmelzer von seinem jugendlichen Vordermann Christian Pulisic sträflich oft allein gelassen. Schmelzer hofft auf einen pädagogischen Effekt der Niederlage. "Lehrgeld ist das richtige Wort. Wir haben viele junge Spieler, die noch nicht lange auf diesem Niveau spielen. Da wollen die Jungs auch mal hin. Es ist deswegen vielleicht nicht schlecht so ein Spiel mal dabei zu haben, aus dem man lernen kann von Robben oder Ribery, die über 30 sind aber auch noch sehr viel defensiv arbeiten für das Team."